Integrationsarbeit in allen Facetten
Ines Kolender hat auch schon Freunde und Bekannte zum Engagement für Flüchtlinge motiviert. Ihr jüngster Sohn gab Nachhilfe, seine Freundin hilft auch über die Caritas.© Andre Zelck
Wenn es um ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge geht, denkt Ines Kolender durchaus auch politisch. "Es gibt schon genug Rechte!", sagt sie. "Wir müssen von der anderen Seite aus angreifen und versuchen zu vermitteln, damit die Diskrepanz nicht noch größer wird, die Diskrepanz zwischen "Wir mögen keine Ausländer" und "Die Ausländer sind ja ganz okay". Ines Kolender ist überzeugt, dass Migranten dazu beitragen, "die Gesellschaft vielfältiger zu machen".
Deswegen engagiert sie sich vielfältig bei der Integration von Geflüchteten. Angefangen hat sie beim Integrationsprojekt "CareMigration", das Migranten und Deutsche in Tandems zusammenbringt. Seit Ende 2015 unterrichtet sie ehrenamtlich Deutsch, sie betreut und knüpft Kontakte, hilft bei Bewerbungsschreiben, Amtsgängen und ebnet den Weg zu Praktika und Ausbildungsplätzen, sie unterstützt Auszubildende als Jobpatin. "Aktuell unterrichte ich ein Geschwisterpärchen in Deutsch; er ist 16 und in der Schule und tut sich sehr schwer, sie ist 19 und schon auf dem Weg ins Praktikum", sagt sie. Und auch bei der Freizeitgestaltung ist sie emsig, besorgte Karten für Handball und nahm kurzerhand 20 Geflüchtete mit zum Spiel.
Ihre Motivation: "Es macht Spaß - und es macht mich glücklich, wenn es gelingt, Probleme zu lösen." Auch wenn es zwischendurch schon mal schlaflose Nächte gebe, immer wieder komme "so viel Dankbarkeit zurück".